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Geschichte der Abtei

Der Ursprung der Abtei ist umstritten und kann nicht immer mit Beweisen belegt werden. Der Tradition nach ließ sich der Eremit Alemanno im Jahr 800 an diesem einsamen Ort nieder, um seinen Seelenfrieden zu finden, und errichtete an dieser Stelle eine bescheidene Kirche und eine Zelle. Diese von spiritueller Ruhe geprägte Atmosphäre zog immer mehr Gläubige an, und es wurden immer mehr Zellen errichtet, so dass die Kirche sich in ein Kloster verwandelte. Die Leitung des Klosters übernahmen die regulierten Kanoniker des Hl. Augustinus.
Im Jahr 1070 wurde die dem Hl. Peter gewidmete Kirche eingeweiht. 1090 erhielt das Kloster von Rosazzo den Status einer Abtei, und im darauffolgenden Jahr wurde die augustinische Ordensregel durch die benediktinische Ordensregel ersetzt.
Im Mittelalter hatte Rosazzo neben seiner führenden spirituellen Rolle auch eine bedeutende wirtschaftliche Funktion.
Später, als die Kämpfe zwischen Aquileja und Cividale, zwischen Venedig und den Kaiserlichen tobten, wurde das Kloster zu einer Festung umgebaut. Nach über dreihundert Jahren verließen die Benediktinermönche die Abtei, die von 1423 bis 1751 (Jahr der endgültigen Auflösung des Patriarchats von Aquileja) von Kommendeäbten geleitet wurde, deren Wappen auch heute noch in den Bogenfeldern des Kreuzgangs zu sehen sind. In jener Zeit ließen sich die Dominikaner im Jahr 1522 in der Abtei nieder und blieben 248 Jahre.
Nach vielen Kriegen und Angriffen vollendete 1509 ein Brand das Werk der Zerstörung des Gebäudes. Dank des Kommendeabtes Giovanni Matteo Giberti begann nur zwanzig Jahre später der Wiederaufbau des Abteikomplexes. Helfen ließ er sich hierbei von dem Architekten Venceslao Boiani aus Cividale.
1823 verwandelte Bischof Emanuele Lodi die Abtei in die Sommerresidenz der Bischöfe aus Udine. Der Bischof von Udine erhielt den Adelstitel Marchese di Rosazzo, der im Jahr 1927 auch vom Königreich Italien anerkannt wurde.
Der Wiederaufbau von Rosazzo ist das Verdienst von Monsignor Alfredo Battisti, dem emeritierten Erzbischof von Udine: Er sorgte dafür, dass das Gebäude nach dem Erdbeben 1976 in die Liste der wiederaufzubauenden Gebäude aufgenommen wurde.
Die spirituelle Wiedergeburt ist mit dem „Projekt Rosazzo“ verbunden, das am 1. Oktober 1994 startete.
Heute ist das „Kloster der Rosen“ ein Kulturzentrum, eine humanistische und soziale Begegnungsstätte und ein Ort, an dem Tagungen, Seminare, Ausstellungen und Debatten organisiert werden.

L'Abbazia di Rosazzo